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Genesis

Alle kennen dieses Buch

und niemand kennt es wirklich.
Eine Frage stellen ist oft wichtiger, als eine Antwort geben. Das dachte ein Journalist, der die Beatles befragte. Er wollte mit seinem Scharfsinn glänzen und fragte: „Gibt es überhaupt noch Fragen, die Euch neu sind? Oder wurden alle möglichen Fragen bereits gestellt?“ John Lennon lächelte müde und erwiderte: „Auch diese Frage haben wir schon oft gehört.“ Die Rabbiner des Talmuds hätten sich über diese Fabel sehr gefreut, da seit 3500 Jahren des Studiums der biblischen Texte jede Frage bereits gestellt wurde, die Ihnen in den Sinn kommen kann.

„Dieses Buch sind Entwicklungen Adams.“ – So beginnt das fünfte Kapitel im Buch Genesis in der Übersetzung von Rabbiner S.R. Hirsch. Welches Buch? Das erste Buch des Pentateuchs? Die gesamte Tora? Was bedeutet „Entwicklungen“? Was heißt, dass der Mensch im Ebenbild G’ttes erschaffen wurde? „Lass uns einen Menschen machen!“ –  An wen wendet sich G’tt mit diesem Vorschlag? Wurde die erste Frau aus der Rippe des ersten Mannes erschaffen? Weswegen wird dann berichtet, dass der Mensch von Anfang an „männlich und weiblich“ erschaffen wurde?  Wer sind die gefallenen Engel? Warum weigern sich die Rabbiner der Antike darüber zu sprechen, während die Schriftrollen von Qumran eine gigantische Mythologie zu diesem Thema aufbauen?
Am Ende seines Schöpfungswerkes schaut G´tt die erschaffene Welt an und findet sie „sehr gut.“
Wie konnte sich die Welt von diesem Zustand so weit entfernen?

Ein jüdischer Kunde ärgert sich über seinen Schneider: „Der liebe G’tt hat nur sechs Tage für die ganze Welt gebraucht, und Sie brauchen ein halbes Jahr für diese Hose!?“ Der Schneider ist auch ein Jude, deswegen kontert er auf eine biblischen Ebene: „Und jetzt schauen Sie sich diese schreckliche Welt und diese wunderschöne Hose an!“ In jedem Witz ist ein Kern von Witz. Der Rest ist die Wahrheit. Diese Anekdote beschreibt bestens die Quintessenz der „verdorbenen Erde“ in der Erzählung über die Sintflut.

Die jüdische Tradition hat mehr als eine Antwort auf jede Frage. Und jede Antwort ergibt eine einmalige Kombination mit jedem einzelnen Menschen, der diese Antwort hört. Ein Mensch, der eine „falsche“ Antwort auf solche Fragen gab, wurde durch die heilige Inquisition auf dem Scheiterhaufen verbrannt. In der jüdischen Diskussionskultur ist die Vielfalt der Antworten ebenso eine Bereicherung wie die Vielfalt der Fragen.

In einer gemischten Gruppe, die aus Frauen und Männern, aus Juden und Nichtjuden besteht, gehen wir vielen tiefsinnigen Fragen des Buches Genesis nach.
Jedes Mitglied dieser Gruppe hat seinen Hintergrund, seine Bildung, seinen Glauben. Dadurch, dass wir so unterschiedlich sind, wird unser interaktives Studieren der biblischen Texte umso spannender.
Da alle Teilnehmenden in jeder Hinsicht offen sind, werden sie sich gewiss über neue Menschen freuen, die sich der Gruppe anschließen.

Schnuppern Sie ungeniert!

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